Heute waren wir eine lange Zeit auf dem „Camino Francés“ unterwegs. Kurz nachdem wir in Pamplone gestartet waren, erkannte (ein Kenner?), dass wir mit Gravel-Fahrrädern unterwegs waren und sprach in Spanisch auf uns ein. Er bemerkte aber rasch, dass wir nicht verstanden und wechselte auf Englisch.
Der gute Mann verstand zuerst nicht, warum wir aus der Schweiz auf den Camino gestartet sind – noch weniger verstand er, warum wir bis nach Marokko fahren und nicht nach Santiago de Compostela pilgern. Er war sehr interessiert, woher wir kamen und wie unsere Route war. Er kannte auch den Pass „Artesiaga“ den wir ja gestern gefahren sind und war ganz erstaunt, dass wir den Pass mit unserer Schaltung/Übersetzung geschafft haben. Wenn er gewusst hätte wie Georg erkältet war :-)!
Der Herr gab uns noch den Tipp, von dieser schlechten Strasse welche noch schlechter werden würde doch auf die Schnellstrasse ohne Verkehr zu wechseln, weil das viel angenehmer sei. Wir bedankten uns für die Tipps und wünschten ihm alles Gute.
Wir fuhren weiter und die Strasse wurde wirklich immer schlechter. Die Route stimmte auch nicht mehr mit der „Eurovelo 1“ auf unserem Navi überein (auch wenn die Schilder am Strassenrand immer „Eurovelo 1“ anzeigten). Irgendwann wurde es uns zu Bunt und wir fuhren auf die „Schnellstrasse“ zurück. Wie vorausgesagt: kein Verkehr, lediglich ein paar Spaziergänger oder Rennradfahrer. Oft rief man uns „Buen Camino“ hinterher und wir bedankten uns jeweils freundlich.
Untergekommen sind wir heute in einem Hostel in „Estella-Lizarra“, alles sehr modern, sauber und ruhig. Das hat uns eher überrascht. Wir freuen uns nun schon auf unsere Betten, denn wie immer haben wir eine befriedigende Müdigkeit Abends. Morgen geht es weiter nach Logroño.
Über das Wetter müssen wir auch heute schreiben:
OK – es schien mal die Sonne und die Wolken verzogen sich auch immer mehr. ABER: Der Wind blies! Und zwar stetig, mal von der Seite, mal von hinten. Wir sind ja dankbar, dass er nicht von vorne kam 🙂 – trotzdem war es ermüdend, denn sobald die Sonne hinter eine Wolke verschwand wurde es kalt, wenn sie dann wieder hervorkam und wir mit einer Steigung zu tun hatten, war es wieder heiss. Kaum möglich, sich jeweils anzupassen und umzuziehen.
Die Titelzeile enthält neu nicht mehr das Land, sondern neu die Anzahl Tage, die wir schon unterwegs sind. Wir sind also bereits 36 Tage unterwegs und haben schon soo viel erlebt, wir können uns noch gut erinnern, wie wir mit unseren Fahrrädern von zu Hause losgefahren sind – noch ganz wackelig und ungewohnt mit den schweren Taschen. Inzwischen fühlen wir uns so wohl im Sattel und fragen uns: Können wir dann zu Hause je noch ohne?!