Tag 79: Torre Alháquime – Ardales

Die letzte Nacht war etwas unruhig. Es gab die ganze Nacht durch starken Wind, dazu kam Lärm von einer Fabrik – am Morgen fanden wir dann heraus, dass Olivenöl hergestellt wird. Der Boden war auch ziemlich hart, da wir keine Luftmatratzen, sondern „Thermarest Z-Light Sol Ultralight“ verwenden spüren wir den jeweiligen Untergrund gut ;-). Da es aber in der Winterzeit sehr früh dunkel wird und auch morgens die Sonne nicht allzu früh aufgeht, kamen wir zu genügend Schlaf.

Morgens fuhren wir durch die Allee der Palmen wieder aus dem Camping hinaus. Die Strecke hat Georg heute möglichst auf wenig befahrenen Strassen geplant. Es war den ganzen Tag bewölkt und wir hatten (wenn wir uns richtig erinnern) das zweite Mal richtig Gegenwind. Wir hatten heute eine ziemliche Strecke von über 52 Kilometern geplant, wir waren erstaunt, dass wir die Strecke gut geschafft haben. Wir waren zwar müde, es waren immerhin auch 480 Höhenmeter, aber es ging uns sonst recht gut.

Abends kamen wir in Ardales an, in dieser Region sind wir sicher auch nicht das letzte Mal gewesen, denn hier kann man noch vieles sehen. Die Zeit reicht jeweils nicht, um alles anzusehen. Wir schliefen in einem Restaurant welches auch über Zimmer verfügt.

Tag 78: Coripe – Torre Alháquime

Wir haben letzte Nacht super geschlafen! Morgens hatten wir eine wunderschöne Aussicht auf den untergehenden Mond. Dann ging es wieder hinunter aus dem Dorf zur Via Verde de la Sierra. Es war ein wunderschöner Tag mit viel Sonnenschein und auch morgens schon angenehmen Temperaturen. 

Nachdem wir ein Stück gefahren sind, kamen wir an einer alten Station an und machten kurz Pause. Schon kam jemand aus der Station und fragt uns, ob wir nicht hineinkommen möchten, um uns die Informationen zu den hier lebenden Geiern und der Via Verde de la Sierra anzuschauen. Es koste halt 2 Euro pro Person, aber er würde uns das gerne zeigen. Natürlich sagten wir zu, denn das schien spannend zu werden. Paco (so hiess der Mann) sagte uns, dass er richtig froh sei, dass endlich jemand käme, denn ihm sei sonst ziemlich langweilig. Er war sehr engagiert und erzählte, dass er erst seit einem Monat für die Tourismusorganisation arbeite und er vorher in Deutschland gearbeitet habe. Er sprach perfekt deutsch, das war natürlich ein riesengrosser Vorteil für uns. Es machte Spass, viel über die Region zu erfahren. Wir beschlossen, dass dies nicht der letzte Besuch in Andalusien sein würde.

Nachdem wir uns verabschiedet hatten, fuhren wir gemütlich den Rest der Via Verde bis zum Campingplatz Pueblo Blanco. Eigentlich ein schöner Platz, die Begrüssung war aber eher trocken, der Preis für die Übernachtung in einem Zelt am Rande des Campingplatzes mit 18 Euro eher teuer. Die Sanitäranlagen waren OK, aber auch schon seit längerem nicht mehr kontrolliert worden (aber es gab zum Glück so wenig Besucher, dass das keine Rolle spielte). Das Abendessen im Restaurant war aber grossartig und das Personal des Campingplatzes könnte sich eine Scheibe der Freundlichkeit des Restaurantpersonals abschneiden. 

Nach dem Abendessen gingen wir dann nicht allzu früh schlafen, es war bereits dunkel und der Mond schien schon hell über unserem Zelt :-).

Tag 77: El Coronil – Coripe

Wir starteten heute auf einer Hauptstrasse. Da es Samstag war, gab es nicht viel Verkehr. So kamen wir gut voran und gönnten uns in einer Bar am Strassenrand einen Kaffee. 

Nach einem kurzen Einkauf, damit wir mittags nicht verhungern, bogen wir auf die „Via Verde de la Sierra“ ein. Nun waren wir weg vom Verkehr und es war menschenleer. Wir fuhren über viele Viadukte und durch Tunnels. Die Strecke war wirklich schön angelegt und auch gepflegt. So genossen wir die Fahrt bis nach Coripe. Wir hatten zwei Möglichkeiten: Die erste war, dass wir unten direkt an der Via Verde in einem alten Bahnhof übernachten oder ins Dorf hoch (einige Höhenmeter) fahren und da einen Übernachtungsplatz suchen.

Wir entschieden uns für das Dorf, da uns an der Via Verde zu viel los war und es irgendwie sehr touristisch wirkte. Das war eine Top Entscheidung! Wir fragten in einem Restaurant welche auch eine Pension sein sollte nach einem Zimmer. Erfolgreich: Wir wurden von der Spanisch sprechenden Mutter der Inhaberin ins Zimmer geführt und unsere Fahrräder konnten wir in einem Abstellraum sicher verstauen. 

Die Mutter erzählte uns von einem grossen Fest, das ab 17:00 Uhr stattfinden sollte. Wir glaubten es nicht richtig, denn um 15:30 Uhr war noch nichts zu sehen. Aber wir unterschätzten „die Coriper*innen“. Es gab Churros und heisse Schokolade zu kaufen und als es dunkel war, startete eine Riesen-Weihnachtsdisko mit künstlichem Schnee für die Kinder! Was für eine Party!

Wir gönnten uns einen Burger im Restaurant (einer der besten Burger seit laaangem!) und gingen dann schlafen. Die Begegnungen an diesem Abend und am nächsten Morgen zeigten wieder, die besten Unterkünfte kann man hier in Spanien nicht auf einer Buchungsplattform wie booking.com buchen, sondern direkt und spontan. 

Tag 76: Sevilla – El Coronil

Die heute Route führte uns wirklich nur über Hauptstrassen. Das war etwas schade, aber nicht zu verhindern, wenn man so lange unterwegs ist. Leider gibt es teilweise wirklich keine ruhigen Strassen, geschweige denn Fahrradwege. Weil wir heute nur auf Hauptrassen fuhren, haben wir keine Fotos, welche wir mit euch teilen könnten, ausser diese beiden 😉 :

Wir haben Abends in einem Hostal eingecheckt welches von einem älteren Herrn geführt wurde. Die Verständigung war wie so oft schwierig, weil wir kein Spanisch sprechen und er kein Englisch, aber mit Handzeichen, ein paar Worten geht das schon. Er zeigte uns stolz einen ganzen Sack Zitronen und schenkte uns eine davon. Sehr nett :-). Für die Fahrräder gab es wie immer auch eine gute Lösung, sodass sie sicher verwahrt sind.

Das Abendessen war mal wieder eine schwierige Aufgabe. Wir hatten natürlich wieder zu früh hunger, in allen Bars sassen aber nur Männer und tranken ziemlich viel Alkohol. Da wollten wir nicht rein. Irgendwann fand Manuela dann ganz unscheinbar eine Tapas Bar. Wir gingen hinein und waren überrascht! Viele Einheimische, bunt gemischt von jung bis alt, Frauen, Männer, Kinder und eine sehr nette Wirtin!

Wir bestellten uns 3 Tapas und je ein Bier und waren happy. Wir hatten ziemlich viel zu schauen, es ist spannend, die Reaktionen der Einheimischen zu sehen, wenn sie uns beobachten, aber auch wenn sie sich gegenseitig treffen und wie die Gepflogenheiten sind. Irgendwann haben wir dann auch mit ihnen gesprochen und angestossen. So ging ein lustiger Abend mit gesättigten Mägen zu Ende. Super! Abends sitzen wir oft mit Daunenjacken in den Restaurants, es ist ziemlich kühl – Heizungen braucht hier niemand, nur draussen werden die Tische mit Heizstrahlern gewärmt. Darum haben wir gelernt: Wenn es draussen Heizstrahler hat, ist es draussen oft wärmer als drinnen 🙂

Tag 75: Sevilla (Pausentag)

Wir haben den Jackpot und einen Pausentag in Sevilla :-). Sehr schön! Sevilla ist eine schöne Stadt, für unseren Geschmack aber fast zu touristisch. Die Preise sind trotzdem erschwinglich, das Essen gut und wenn man weiss, wo man essen muss, ist auch das Personal nett. Teilweise wird sogar Englisch gesprochen, trotzdem versuchen wir wenigstens unsere Brocken Spanisch hervorzunehmen, wenn wir sprechen. Das ist scheinbar nicht selbstverständlich, denn immer, wenn wir das tun, hat das gegenüber ein ganz anderes Bild von einem und man wird viel freundlicher behandelt. 

Wir sind über 13 Km quer durch die Stadt gelaufen – wir können also fast nicht mehr über einen Pausentag schreiben hier ;-). Untenstehend einige Impressionen von Sevilla. Abends fanden wir die Stimmung besonders schön, vor allem jetzt zur Weihnachtszeit mit den vielen Dekorationen. Aber da haben wir unsere Kameras mal stecken lassen und einfach die Einflüsse genossen.

Morgen geht es weiter in Richtung Fahrradweg „Via Verde de la Sierra“. Wir freuen uns! Danach haben wir einige Tage mit einigen Höhenmetern vor uns, bevor wir dann voraussichtlich kurz vor Weihnachten in Malaga einfahren werden. Da müssen wir dann noch Fahrradschachteln organisieren, wir sind gespannt wie gut dies vor/während der Weihnachtszeit funktioniert :-).

Tag 74: Aznalcázar – Sevilla

Heute Morgen war es ziemlich kühl. Wir waren uns das nicht mehr gewohnt. Es waren knapp 8 Grad und dazu etwas feucht. Wir hatten aber eine sehr gute Nacht. Es war fast nicht hell (bis der Platzwart des Campings die Laterne in der Nähe des Zelts eingeschaltet hatte). Morgens begrüsste uns der Hahn (wie auf jedem Campingplatz in Portugal und Spanien bereits lange bevor die Sonne aufging ;-).

Nach einem Müsli, einem kleinen Kaffee und einem Schockoladegipfeli vom Vortag ging es (seit langem wieder einmal in Daunenjacken) los auf unseren Rädern. Wir haben uns entschieden, nicht den direkten Weg (32 Km) nach Sevilla zu fahren, sondern einen Umweg durch ein Naturschutzgebiet (43 Km). Es war die richtige Entscheidung! Es gab fast keinen Verkehr, es war ruhig und wir konnten die Landschaft so richtig geniessen!

Unterwegs gab es dann in einem Café nochmals eine kurze Pause. In „Antonio Montero“, einem Städtchen unterwegs kauften wir noch etwas Frischkäse, Brötchen und Gemüse für das Mittagessen ein. Gegen Manuelas Kopfschmerzen half zum Glück eine Tablette und etwas später sassen wir unter Orangenbäumen und assen unser Mittagessen. So sammelten wir die Energie, um nach Sevilla zu fahren. 

Die Einfahrt in Sevilla war besser als erwartet. Es war praktisch eine Autobahn für Fahrradfahrer*innen. Sogar eine eigene Brücke für Fussgänger und Fahrradfahrer über eine 4-spurige Autobahn gab es. In Sevilla selbst wurden die Fahrradstrecken etwas frei interpretiert von den Einheimischen. Es gab einige Situationen, welche uns seltsam bis gefährlich vorkamen, aber OK, wir haben es unfallfrei bis zum Hotel geschafft.

Die Dame am Empfang machte etwas grosse Augen aufgrund der Grösse unserer Fahrräder, sie stellte sich wohl Klappräder vor – haha :-)!. Aber wie eigentlich immer wurde ein Platz für unsere Räder gefunden. Etwas später gingen wir dann noch etwas durch Sevilla schlendern – eine sehr schöne Stadt bis jetzt. Morgen gönnen wir uns einen Pausentag und werden sicher noch mehr von der schönen Stadt sehen. Wir freuen uns!

Gute Nacht und bis morgen in einem neuen Blogpost! 🙂

Tag 73: San Juan del Puerto – Aznalcázar

Kurz nachdem wir heute in „San Juan del Puerto“ gestartet waren, ist es passiert: Georg hatte einen Platten. Als wir prüften, was es war, fanden wir einen Schnitt im Pneu durch welchen der Schlauch nach aussen drückte bis er einen Riss bekam. Das war dann auch das vorläufige Ende des Pneus, zum Glück hat Manuela einen Ersatzpneu dabei. Der Pneu und der Schlauch waren rasch gewechselt. Beim Wechsel sahen wir, dass auch noch ein Reissnagel im Pneu steckte. Dank des guten Pannenschutzpneus vom Hersteller „Schwalbe“, steckte dieser aber nur im Pneu und kam nicht bis zum Schlauch durch – sonst wäre wohl früher schon fertig gewesen mit dem Schlauch.

Während wir auf der Strasse weiterfuhren, passierten uns immer wieder Polizei-Motorräder der spanischen Polizei. Im nächsten Ort angekommen sahen wir alle beisammen stehen – scheinbar ein Treffen der spanischen Verkehrspolizei. Das war eindrücklich anzusehen, denn es waren sicher über 60 Motorräder. Ansonsten war die Strecke nicht sehr schön zu fahren, es lagen auch viele tote Tiere am Strassenrand von Katzen über Hunde bis hin zu ausgewachsenen Wildschweinen. Aufgrund der fortgeschrittenen Verwesung gewisser Skelette gehen wir davon aus, dass diese nicht weggeräumt werden. Die Strecke war gesäumt von Plantagen mit Erdbeerstauden und Olivenbäumen.

Schön anzusehen sind aber die vielen Orangenbäume in den Dörfern und Städten, welche reife Früchte tragen. Heute haben wir das erste Mal gesehen, dass diese auch geerntet wurden. 

Schlussendlich wurden es heute über 63 Kilometer, da wir einen schönen Campingplatz in der Natur erreichen wollten. Der Platz war wirklich schön und wir waren praktisch alleine. Das wird sicher eine ruhige Nacht. Zum Abendessen kochten wir Spaghetti mit Tomatensauce, Georg hatte diese bereits länger als Notration dabei – ein guter Moment, dieses Gewicht nun zu verspeisen anstatt weiter in der Gegend herumzukarren ;-). Ausserhalb des Campingplatzes gab es sogar eine Picknick-Area mit Tischen und Bänken, sodass wir nicht auf dem Boden sitzend kochen und essen mussten :-). Ein wirklich schöner Abend!

Tag 72: Vila de Santo António (PT) – San Juan del Puerto (ES)

Heute stand als Erstes der Grenzübertritt von Portugal nach Spanien auf dem Programm. Wir bezahlten ca. 6 Euro für die Überfahrt mit der Fähre nach Spanien an einem Ticket Container. Wir waren um 9:15 Uhr da und rechneten damit, dass wir bis 10:00 Uhr auf die Überfahrt warten müssten. Dem war aber nicht so. Der Kapitän betrat bereits um 9:30 Uhr portugiesische Zeit die Brücke und fuhr los in Richtung Spanien. Während der Überfahrt passierten wir wieder eine Zeitzone und verloren die in Portugal gewonnene Stunde  wieder. Wir haben somit auch wieder Schweizer Zeit (zum Glück aber nicht Schweizer Temperaturen 😉 ).

Die Überfahrt dauerte nur 15 Minuten. Wir erwarteten, dass wir irgendwo kontrolliert werden und wir jemandem unsere Pässe und/oder unsere Impfzertifikate zeigen müssten. Aber dem war nicht so. Niemand verlangte irgendetwas. Auch nach dem Verlassen des Schiffes konnten wir ohne irgendwelche Anzeichen eines Zolls nach Spanien einfahren. 

Wir fuhren weiter der Eurovelo 1 in Spanien, welche zuerst wirklich schön war und uns durch vogelreiche Gebiete führte. Es gab hin und wieder Gewächshäuser, aber ansonsten war der Abschnitt mit einem Namen „Praia de natural“ (beim Namen sind wir uns nicht mehr ganz sicher, aber mindestens etwas mit Naturstrand) sehr schön anzusehen. Je mehr Gewächshäuser es aber gab, desto mehr lag auch Plastik umher. Scheinbar interessiert das die Betreiber nicht gross. Das wurde irgendwie immer dreister, mit der Zeit lagen ganze Abfallberge am Rand der Veloroute. Scheinbar fahren diese Route (noch) nicht viele – sodass es von niemandem Druck gibt, den Müll zu beseitigen. Schade!

Die Route wurde dann irgendwann schlechter fahrbar, bis schliesslich nur noch ein schmaler Weg übrig war. Dieser führte uns zwischen Felsen hindurch immer weiter. Es hatte Büsche und Bäume mit Stacheln, aber auch viel Bambus. Baumstämme versperrten uns den Weg und wir mussten die Fahrräder inklusive Gepäck darüber hieven. Wir kämpften uns durch, bis wir irgendwann nicht mehr weiterkamen. Georg prüfte die Route, welche gemäss Komoot aber stimmen müsste. Wir fanden aber einen Ausweg, und zwar auf der linken Seite den Felsen hoch, dann durch ein Loch in einem Zaun hindurch auf eine befestigte Strasse. Wohin die uns führen würde wussten wir noch nicht, aber alles war besser als sich zurückzukämpfen. Die Strasse führte uns zum Glück zur Hauptstrasse, wo wir dann den Rest des Tages auch (fahrend) verbrachten.

Unterwegs war es dann nicht sehr spannend, bis auf einige hupende Autofahrer sind nur noch die zwei Hunde erwähnenswert, welche aus einem offenen Tor direkt auf die Strasse und uns mit Nachdruck hinterherjagten. Wir konnten sie abhängen, zum Glück ging es Bergab! 🙂

Nach 68 Kilometern kamen wir aufgrund der eingelegten Fahrradwanderung und der doch etwas längeren Strecke müde am Ziel an. Morgen geht es weiter zu einem Campingplatz ca. 62 Kilometer von hier. Wir sind nun auf dem Weg in Richtung Sevilla.

Tag 71: Fuzeta – Vila de Santo António

Letzte Nacht war wieder einmal sehr hell in unserem Zelt. Das hat man davon, wenn man auf einem Campingplatz übernachtet anstatt wild campt. Ergänzend dazu kamen der Rocker, welcher mit seiner Harley-Davidson noch die Gegend erkunden will um 22:00 Uhr, die feierwütigen Rentner*innen welche bis ca. Mitternacht noch eine Party feierten, die Toilettengänger, welche sich zu einem Schwatz um 3 Uhr morgens in Hörweite unseres Zelts trafen und schliesslich die Müllabfuhr, welche um 4:30 Uhr morgens den Müll entsorgte vor dem Campingplatz. Sonntagmorgen war dann Markt, welcher vorbereitet sein will, so also ab 6:30 Uhr aufgebaut werden muss. Manuela hat gut geschlafen, Georg eher weniger. 

Georg kam morgens also nicht richtig in die Gänge, Manuela hat das aber schnell mit Kaffeelieferungen behoben. Nach einem selbstgemachten Frühstück mit Müsli (Müesli 😉 ) brachen wir auf. Die Strecke führte uns heute vom Start bis zum Ende durch wunderschöne Landschaften. Diese Strecke ist wirklich zu empfehlen und führte uns weitgehend der Veloroute „Eco Verde“ entlang. Wir sahen hier auch zum ersten mal in Portugal Avocado-Plantagen.

In den kommenden Tagen wird es zunehmend schwieriger die Route zu planen. Wir wollen spätestens am 24. Dezember in Malaga ankommen. Darum heisst es jetzt täglich mindestens 42 Km zu fahren (ohne Umwege). Wir müssen aber auch schauen, dass wir irgendwo einen Übernachtungsplatz finden. Das fiel uns in Spanien mit den vielen eingezäunten Ländereien zuletzt schwierig. Wir erwarten nicht, dass das weiter im Süden Spaniens besser wird, denn hier gibt es viele Plantagen. Wir sind gespannt.

 

Tag 70: Quarteira – Fuzeta

Heute fuhren wir aus Qurteira heraus und durch ein Villenviertel. Die Anwesen waren riesig, eingezäunt und mit Kameras versehen. Wir sahen auch einige BMW i3s mit Security Personal. Anwesend waren vermutlich nur die wenigsten Besitzer, denn bei vielen Häusern waren die Fensterläden geschlossen. Ein Golfplatz durfte aber natürlich nicht fehlen.

Direkt angrenzend an das Viertel kamen wir am Naturschutzgebiet an, durch das unsere Route heute führen sollte. Das Gebiet war traumhaft schön! Hier in der Algarve überwintern viele Vögel aus dem Norden. Wir haben Flamingos, Störche, Spechte und viele weitere Vogelarten gesehen. 

Nachmittags sahen wir den Gegensatz zum Villenviertel: Viele Baracken, nah am Meer, aber umzingelt von Industrie, Ruinen verlassener Gebäude und vielen Abfällen. Das Gefälle von Arm und Reich ist hier in Portugal sichtbarer als in der Schweiz oder in den umliegenden Ländern der Schweiz. 

Heute übernachten wir wieder auf einem Campingplatz. Alles hier ist sehr touristisch. Viele Besucher überwintern hier scheinbar. Es gibt viele Senioren/Rentner aus Deutschland, Holland, Österreich, Grossbritanien (und sicher auch der Schweiz – aber die haben wir nicht gesehen oder gehört 😉 ). Auch dieser Campingplatz ist voll mit Wohnmobilen, Zelte gibt es hier keine und wir sind jeweils froh, wenn noch irgendwo ein Plätzchen für Zelte vorhanden ist.

Morgen führt unsere Route bis an die Grenze zu Spanien. Nach Spanien müssen wir eine Fähre nehmen, wir sind gespannt wie das in den Zeiten von Covid hier funktioniert. Die Fallzahlen sind zum Glück in Portugal sehr tief, so wie auch in Spanien.