Tag 57 & 58: Setúbal (Zwangspause)

Heute gibt es keine Fotos (das ist wohl auch besser so). Heute gibt es dafür, für alle die mitgefiebert haben, die Antwort warum sich die Blogposts verzögert haben. 

Nachdem wir uns einen Burrito in besagtem Restaurant gegönnt hatten, ging es Georg in der Nacht nicht mehr gut. Er musste erbrechen und später auch das volle Programm. So ging das dann die ganze Nacht. An eine Weiterfahrt war am Morgen nicht zu denken. Wir wussten zuerst nicht, was das nun war. Fieber hatte er keins. 

Manuela verlängerte also das Zimmer um einen weiteren Tag. Georg ging es den ganzen Tag genauso wie in der Nacht. Er schlief und besuchte zwischendurch wieder die Toilette – gut zwischendurch stöhnte er kränklich ;-). Manuela besorgte das wichtigste für eine Genesung. Wir rechneten stark damit, dass irgendetwas im Burrito nicht ganz OK war. Da wir den Burrito geteilt hatten, ist das zwar komisch, aber eine andere Erklärung gibt es eigentlich nicht. Der Blick in die Küche machte uns zuerst nicht stutzig, aber im Nachhinein schon etwas. Vieles wurde mit blossen Händen gemacht. Der Burrito war auch nur lauwarm.

So haben wir dann zwei Tage verbracht, Manuela mit „Chillen“ und Georg mit erholen. Soviel schonmal vorweg, Georg hat sich erholt und wir können am Tag 59 weiterfahren. Es bleibt weiter spannend, auch so viel können wir euch hier verraten.

Tag 56: Setúbal

Der heutige Blogpost kommt etwas später als gewohnt. Warum? Dazu im nächsten Blogpost mehr. 

Wir haben heute einen Pausentag in Setúbal gemacht. Wir planen unsere Pausentage nicht speziell an grossen Sehenswürdigkeiten oder in grossen Städten ein. Pausentage sind da, wo es gerade aufgeht bzw. dort, wo wir uns erschöpft oder für eine Pause bereit fühlen. Darum sind die Pausen mal direkt in Bordeaux oder aber halt in einer kleinen Stadt wie Setúbal. Der Stadtkern bzw. die Altstadt ist nicht sehr gross, so hat man also relativ rasch einen Überblick gewonnen. Die Stadt liegt hinter der Halbinsel Tróia. Setúbal hat zwar eine kleine Promenade, aber mehr los ist jeweils auf dem Platz „Praça de Bocage“. 

Die Altstadt war bei unserem Besuch bereits reich mit Weihnachtsdekoration geschmückt. Wir haben uns alles angesehen und sind Abends essen gegangen. Wir wollten nicht nochmals an denselben Ort wie gestern gehen, hatten aber bereits früh hunger. Also gingen wir in ein mexikanisches Restaurant und assen dort zusammen einen Burrito. Anschliessend gingen wir ins Hotel und früh schlafen.  

Tag 55: Arraiolos – Setúbal

Letzte Nacht haben wir in einem Bed & Breakfast übernachtet, welches ein älterer Herr führte. Wir konnten uns leider nicht gut verständigen. Er sprach nur Portugiesisch und wir bedauerlicherweise nicht. 
Wir haben dummerweise bei der Buchung nicht darauf geachtet, ob das Zimmer eine Heizung hat. Hatte es nicht, wir mussten also wieder etwas frieren ;-). Das Haus war beeindruckend alt und wunderschön. Wir waren die einzigen Gäste und bekamen ein sehr gutes Frühstück. 
Wir waren froh, dass draussen die Sonne schien und wir uns nun etwas bewegen konnten, denn es war schon etwas „frisch“ im Haus. Es scheint nicht oft kalt zu sein hier :-).

Die Strecke war zuerst nicht sonderlich schön, wir mussten einer Schnellstrasse mit viel Lastwagenverkehr entlang fahren. Das hat uns nicht so gefallen. Teilweise waren auch die Überholmanöver eher grenzwertig. Wir hatten immer unsere Rückspiegel im Auge um zu sehen was da allenfalls von hinten auf uns zukommt. 
Mit Musik in den Ohren kamen wir gut voran und hatten bald die ersten Kilometer geschafft. Das Wetter war schön, wir hatten aber einen auffrischenden Wind von schräg vorne, aber es war auszuhalten. Wir konnten unsere Daunenjacken (ja morgens brauchten wir die wirklich noch) bald ausziehen. 

Wir hatten uns heute etwas vorgenommen! Wir wollten heute in Setúbal ankommen. Das bedeutete für uns 92 Kilometer und 500 Höhenmeter Steigung. Wir konnten die Fahrt aber trotz allem geniessen. Wir sind froh um jedes Gramm Ausrüstung welche wir zu Hause gelassen haben :-). Bald konnten wir uns von der Schnellstrasse verabschieden und uns an der Natur freuen. Die Landschaft wechselte sich ab zwischen Pinienbäumen, Kaktus-Plantagen und Feldern. 

Jetzt war feiern angesagt! Wir hatten es geschafft! Wir sind in Setúbal an der Küste des Atlantischen Ozeans angekommen! Wir werden hier im Minimum einen, wenn nicht sogar zwei Pausentage machen, denn wir sind nun endlich in wärmerem Gebiet angekommen. 

Abends gingen wir im Restaurant „Sem Horas“ essen, wir wurden lustigerweise gefragt, ob wir draussen sitzen möchten (spinnen die Portugiesen?). Nein, wir wollten drinnen sitzen :-). Das war vielleicht nicht die richtige Entscheidung, denn draussen wurden Heizstrahler angeschaltet, Decken verteilt und ein Gas-Heizpilz eingeschaltet. Wir sassen drinnen aber bei offener Türe und ohne „Gadgets“. Aber wir konnten es gerade noch so aushalten. Wir müssen uns wohl noch etwas aufwärmen hier :-). 

Es war ein wunderschöner Tag, abends waren wir schön erledigt und schliefen superschnell ein!

Tag 54: Arcos – Arraiolos

Gestern  sind wir bekanntlich in Arcos gestrandet und wurden spontan aufgenommen. Heute Morgen haben wir mit starker Bewölkung gerechnet, da die Wettervorhersage bereits kurz vor Mittag Regen ansagte. Nix da, es war strahlend blauer Himmel und von unserem Zimmer aus konnten wir sogar den Sonnenaufgang sehen! Welch Glück wir haben! So sind wir gut aus den Federn gekommen und haben ungläubig nochmals unsere Wetterapps gecheckt. Sie sagt immer noch Regen voraus. Seltsam… 

Die zweite Überraschung erwartete uns im Frühstücksraum des B&Bs, denn es stand ein reichhaltiges Frühstück für uns bereit. Wir waren die einzigen Gäste. Wir waren wirklich froh über ein solches Angebot, denn in letzter Zeit haben wir zum Frühstück entweder unser Müsli gegessen oder trockenen Toast erhalten. Aber es war immer ein Erlebnis! Heute mal eine wirklich sehr positive Überraschung! Danke unseren B&B Hosts! Leider haben wir uns sprachlich nur ein klein wenig verbessert über Nacht (wir lernen leider nicht im Schlaf). So konnten wir nur knappe Freundlichkeiten von uns geben. Die Gastgeberin war aber sehr freundlich.

… wir dachten am Morgen ja noch, dass es seltsam sei, dass unsere Wetterapps bei wunderbar blauem Himmel und nur wenig Wind derart schlechtes Wetter voraussagen konnten. Aber sie hatten recht! Kurz vor Mittag fing es gerade an zu Regnen und wir dachten wir können uns unter ein paar Laubbäume zurückziehen und unser Mittagessen einigermassen trocken geniessen. 

Neee – es wurde nass! Und das nicht zu knapp. Wir haben dann in der Not unseren Zeltboden aufgespannt und mit einem unserer Fahrräder gestützt. So konnten wir einigermassen im trockenen unser Mittagessen kochen und essen. Es wurde empfindlich feucht und kalt. Die Hände waren klamm und die Füsse schon lange kalt, aber wir hatten zum Glück vor zwei Tagen ein einfaches Mittagessen mit einer Gemüsesauce aus der Tüte gekauft. So konnten wir dieses mit ein paar Teigwaren aufkochen und waren anschliessen pappsatt. Einen Kaffee aus der Mokkamaschine und ein Snickers später drückte sogar die Sonne schon wieder etwas durch die Wolken. Es regnete aber leider weiter. 

So fuhren wir, bis wir plötzlich blauen Himmel sahen und wir freuten uns, dass wir es endlich aus dem Regen geschafft hatten. Die nächsten Tage ist tolles Wetter mit Temperaturen bis 15 Grad angesagt. 

Tag 53: Badajoz – Arcos

Heute haben wir – ohne dass wir es bemerkt haben, die Grenze zu Portugal überfahren. Wir sind gespannt, was uns in diesem Land erwarten wird. Sprachlich haben wir sicher zu Beginn noch einiges aufzuarbeiten, damit wir uns einigermassen verständigen können. Die Strecke heute war sehr schön! Wir sind abwechselnd Teerstrassen, aber auch etwas anspruchsvollere Gravel-Strecken  gefahren. Wir haben auch Elvas durchfahren, eine kleine Stadt mit schön weiss gestrichenen Häusern auf einem Hügel. Die Stadt ist von zwei hohen Stadtmauern umgeben. Die Fahrzeuge schlängelten sich durch die beiden Tore der Mauern und hupten jeweils laut, da sie innerhalb der Mauern nicht kreuzen konnten. Wir nutzten die Chance ebenfalls durch die Tore zu fahren, als ein Fahrzeug vor uns fuhr. Im Zentrum der Stadt nutzten wir die wärmende Sonne aus und assen  Sandwiches zu Mittag, Manuela hat die Essensversorgung jeweils übernommen – es war wie immer supergut!

Auf dem Plan stand heute wildcampen. Wir waren zuversichtlich, dass wir entlang des kleinen Weges, welchen wir als Route gewählt haben, sicher einen schönen Platz in der Natur finden werden. Wir fuhren und fuhren, aber wir waren erstaunt. Die komplette Strecke war eingezäunt und wir haben den Grundsatz, dass wir kein eingezäuntes Grundstück betreten. Unterwegs haben wir dann doch noch einen Ort gefunden, der passen könnte, aber da stand ein Haus. Auch dieser Platz fiel somit durch unser Raster. Nach 68 Kilometern und über 500 Höhenmetern mussten wir die Suche nach einem Platz abbrechen. Spontan fuhren wir bei einem Hotel (eher ein Bed & Breakfast) vor und hatten Glück, es war noch ein Zimmer frei – sogar inklusive Frühstück. Die Verständigung war nicht einfach, da wir sprachlich noch nicht ganz für Portugal bereit waren. Aber wir schafften auch das. Morgen starten wir wieder gut gestärkt. Portugal gefällt uns bisher gut, wir hoffen, dass wir auch noch Regionen in Portugal mit etwas mehr Natur kennenlernen.

Nachtrag: Haha, wir haben heute auch eine neue Zeitzone überfahren und somit nebst der Stunde für die Winterzeit nochmals eine Stunde gewonnen. Wir müssen nur aufpassen, denn nun wird es noch etwas früher dunkel. 

Tag 52: Pueblo de Obando – Badajoz

Gestern Abend haben wir spontan in das Hostal Hermanos Méndez eingecheckt. Es war kalt, windig und bewölkt. Wir hatten einige Kilometer hinter uns, die Strasse war sehr mühsam zu fahren. Wir waren müde und wollten nur noch in ein warmes Bett. 
Es war wie immer eine Erfahrung, irgendwo in einem kleinen Dorf in ein Hostal zu kommen. Zum Glück war noch ein Zimmer frei. Das Zimmer war wahnsinnig günstig, roch dafür etwas seltsam. Uns war’s mehr oder weniger egal. Auch war ein Handtuch scheinbar einfach zusammengerollt, aber vorher nicht gewaschen worden. Zum Glück haben wir auch das erkannt ;-). Wir prüften noch grob die Sauberkeit der Laken, haben uns dann aber doch noch unsere Schlafsäcke geholt und in diesen geschlafen :-). Ansonsten war es sehr ruhig. Das Abendessen war einfach, aber schmeckte uns gut.

Der Tag nach dieser Übernachtung begann wie immer eigentlich. Mit dem kleinen Unterschied, dass uns ein klein wenig blauer Himmel nach draussen lockte. Aber der veräppelte uns ganz schön, denn sobald wir draussen waren zog Nebel auf. So fuhren wir bis zum Mittag, teilweise regnete es sogar leicht. Ganz so hatten wir uns den Süden nicht vorgestellt.
Wir haben heute einen Wanderweg als Route gewählt, da wir nicht der viel befahrenen Strasse von gestern weiter entlangfahren wollten. Das war eine gute Entscheidung, wir hatten viel Spass :-). Mittags assen wir eine Suppe für vier Personen und fuhren dann gestärkt weiter.

Heute hatten wir Glück! Manuela bemerkte, dass sie etwas von ihrem Gepäck verloren hatte! Da wir nur sehr wenig Gepäck dabei haben, ist jeder Verlust zu viel! Georg fuhr zurück und konnte nach einigen 100 Metern das Gepäck wieder finden.

Das ist uns nun schon mehrfach auf der Reise passiert, dass wir genau im richtigen Moment bemerkten, wenn etwas fehlte oder Manuela Georgs verlorene Gegenstände wieder zusammensammelte :-).

Abends hatten wir etwas zu beissen. Wir hatten heute doch eine rechte Tour über mehr als 60 Kilometer mit mehr als 450 Höhenmetern geplant: Der Wanderweg war zusätzlich technisch anspruchsvoll. Auf den letzten Kilometern ging vor allem Manuela die Puste fast aus.

Aber wir haben beide genug Biss, um auch dies durchzustehen und uns auf die nächsten Ereignisse zu freuen. Wir freuen uns sehr darauf, Spanien nun zu verlassen und ein neues Land (Portugal) kennenzulernen!

Als letzten Ort in Spanien besuchten wir „Badajoz“ und dieser Ort bleibt uns in guter Erinnerung. Ein guter Abschied von Spanien. Morgen geht es weiter nach Portugal. Wo wir übernachten wissen wir (wie so oft) noch nicht.

Tag 51: Cáceres – Pueblo de Obando

Das Wetter zeigte sich heute Morgen von seiner grauen Seite. Es war bewölkt und neblig. Das zog sich so hin den ganzen Tag hindurch. Die Sonne macht irgendwo Pause im Moment, aber sicher nicht im Süden ;-). Auch mittags wartete Manuela vergeblich auf ihr Sonnenbad. So ging es über eine Nationalstrasse, mit viel Verkehr in Richtung Badajoz. 

Wir haben uns in den letzten Tagen noch etwas geziert, unsere Routenplanung anzupassen. Aber es ist so, dass Marokko seine Grenzen zu Spanien geschlossen hat und es keine Fährverbindungen mehr gibt. Wir haben diese Information schon etwas früher von einem Pilger und später auch noch von anderen Radreisenden erhalten. Wir machen nun das Beste daraus und ändern unsere Route in Richtung Portugal. In Portugal gibt es schöne Fahrradstrecken, welche wir erkunden wollen. Wir orientieren uns zudem am Wetter, welches hier nicht besser zu werden scheint. Wir ziehen es scheinbar einfach immer mit uns mit. Alle, die uns treffen, sagen, dass es bis als wir kamen sonnig und warm gewesen sei. Grr…. Das soll sich jetzt ändern 🙂

 

Tag 50: Torrejón el Rubio – Cáceres

Letzte Nacht passierte, was hier in Spanien so oft passiert – es war Samstag und die Party stieg auch in diesem wirklich kleinen Dorf bis um 3:00 Uhr morgens. Wir hörten das allerdings erst, als die Gäste der Bar unten im Hostal nach Hause gingen. Trotzdem haben wir sehr gut geschlafen. Im Preis inbegriffen war ein Frühstück, das einmal mehr sehr authentisch war. Es gab Toast (geröstetes Baguette) und Konfitüre für uns Nordeuropäer. Dazu sehr guten Kaffee, frisch gepressten Orangensaft und sogar Käse.

Heute war es das erste mal nicht wirklich kalt am Morgen. Wir konnten unsere Daunenjacken endlich mal in den Taschen lassen und „nur“ mit Windjacke losfahren. Es wurde immer wärmer, je weiter wir kamen, kurz vor Cáceres wurden es dann sogar über 16 Grad – endlich mal ohne frieren Fahrradfahren wieder! Juhee! Unterwegs hielt ein Fahrzeug auf der Gegenfahrbahn – und bald sahen wir, dass uns Rolf zuwinkte. Vreny und Rolf waren bei einem Sprachkurs in Cáceres und wir haben uns für den Abend verabredet. 

Wir kamen in Cáceres an, wo gerade ein Mittelalterfest stattfand. Wir hatten das bereits gestern von den Belgiern erfahren, welche wir unterwegs getroffen hatten. Auch die Walliser welche wir gestern getroffen hatten, berichteten uns von dem Fest, welches nach Corona das erste mal wieder stattfinden konnte. Nachdem wir in dem kleinen Apartment eingecheckt hatten und geduscht waren, gingen wir auf eine kurze Runde, um den Markt anzuschauen. Es hatte wahnsinnig viele Besucher, sodass wir uns dann irgendwann wieder in unsere Unterkunft zurückzogen. 

Der Abend mit Rolf und Vreny war wirklich toll, wir haben uns sehr gut unterhalten. Wir gingen zuerst etwas trinken und beschlossen dann auch das Abendessen zusammen einzunehmen. Wir haben ein Chinarestaurant gefunden und gut gegessen. Der Wein war aber ziemlich süss ;-). Vielen Dank Vreny und Rolf für die angenehmen Gespräche und den wertvollen Austausch! Lässig euch kennengelernt zu haben. Wer weiss, vielleicht sehen wir uns wieder – ob in Graubünden oder im Wallis – wir würden uns freuen. Ihr seid auf jeden Fall gerne willkommen. Wir haben fast etwas die Zeit vergessen, aber das spielt keine Rolle – genau solche Momente machen unsere Reise aus. 

Tag 49: Plasencia – Torrejon el Rubio

Heute verliessen wir Plasencia bei für uns warmen 13 Grad, mit etwas Wind und keinem Regen. Nach der Stadt gab es dann gleich etwas Steigung zu bewältigen (aber für Schweizer Verhältnisse nix 😉 ). Wir hatten heute den Nationalpark „Monfragüe“ auf dem Programm, welches von Europa 2003 als Biosphärenreservat eingestuft wurde. Das Besuchercenter war beeindruckend. Wir überlegten uns, ob wir auf dem Campingplatz nebenan übernachten sollen um dann am nächsten Tag den Park noch besser anschauen zu können. 

Das Wetter spielte aber überhaupt nicht mit. Es wurde um einige Grad kühler und es begann wieder zu regnen. Also zogen wir wieder unsere Regenjacken an – wir haben sie ja schon länger nicht mehr benötigt. Dafür konnten wir unsere Daunenjacken in der Tasche versorgen. Die Strecke durch den Nationalpark war sehr schön. Es hatte – trotz Wochenende – kein Verkehr und die Aussicht war wunderschön! Das Wetter spielt da keine Rolle. Wir sahen auch wieder Geier, welche in den Felsen nisten – die Vögel sind wirklich beeindruckend gross.

Mittags haben wir uns ein Sandwich gemacht. Wir haben sogar überdachte Tische und Bänke gefunden! So blieben wir während des Mittagessens trocken. Während des Mittagessens kamen sogar noch Walliser (ja Schweizer) und setzten sich an den Tisch nebenan. Nachdem wir erkannt haben, dass wir gegenseitig dieselbe Sprache sprechen, hatten wir einen kurzen Smalltalk. Wer weiss, vielleicht sehen wir uns in Cáceres wieder :-). Nach dem Mittagessen haben wir (das erste Mal auf unserer Reise) sogar Tourenfahrer  aus Belgien getroffen. Das Pärchen war nach 10 Monaten auf dem Weg zurück nach Hause und staunte, dass wir nur so wenig Gepäck haben. Wir haben beide festgestellt, dass Warmshowers (wer mehr wissen will, bitte melden dann machen wir einen Blogpost darüber) hier nicht so verbreitet ist und die Spanier nicht so aktiv sind mit Antworten. 

Eigentlich wollen wir heute Wild campen, mussten aber unsere Pläne aufgrund der Gegebenheiten hier ändern und haben uns kurzfristig ein Hostal gebucht. Auch heute wieder eine spannende Erfahrung, vor allem die spanischen Bars auf dem Land sind immer wieder eine lustige Umgebung für uns. Wir kennen das so bei uns in der Schweiz nicht. Hier in Spanien scheinen sich alle in diesen Bars zu treffen – ob arm oder reich. 

Wir überarbeiten derzeit unsere grobe Route, mehr dazu aber in einem der nächsten Blogposts.

Tag 48: Plasencia

Nach den letzten sieben Tagen Fahrradfahren mit mehrfach über 80 Kilometern haben wir heute einen Pausentag eingelegt. Plasencia ist eine Stadt mit rund 40’000 Einwohnern. Wir haben den heutigen Tag gemütlich verbracht. Wir haben etwas gelesen, dazu kommen wir sonst nämlich nie, wir haben eine Stadtbesichtigung auf eigene Faust gemacht und etwas geschlafen. 

Ausserdem stand heute Wäschewaschen auf dem Programm. Auch Merinowolle und die beste Sportkleidung beginnt irgendwann unangenehm zu riechen. Darum war heute nicht nur Handwäsche angesagt, sondern wir waren in einer richtigen Wäscherei (Laundry). So kommen wir wieder gut über die Runden. 

Abends haben wir uns in einer Tapas Bar ein paar Tapas gegönnt und gingen früh aufs Zimmer. Morgen ist Regen und Wind mit 20 km/h und Böen von 55 km/h angesagt. Wir sind gespannt, ob uns das wirklich so treffen wird. Übermorgen ist bereits wieder schönes Wetter angesagt, wir sind derzeit zuversichtlich. Heute war es auch nicht so kalt und der Pausentag trug ebenfalls dazu bei, dass wir wieder positiv in die kommenden Tage starten.

Wir wurden uns heute mal wieder bewusst, WIE privilegiert wir sind, zu erleben, was wir erleben. Wir wollen auch zurück zu Hause weiterhin offen für grosse und kleine Abenteuer sein, auch wenn wir wieder beruflich eingespannt sein werden. Die ersten Ideen haben wir bereits in einer To-do-Liste festgehalten. Meist auch schon Gedanken, welche schon länger in unseren Köpfen herumschwirren, aber im Alltag immer wieder in den Hintergrund geraten. Einfach mal den Hintern hochheben und machen!!