Die letzte Nacht war leicht unruhig. Auf der Nachrichtenseite www.20min.ch der Schweiz sah Georg zufällig noch, dass ein Sturmtief auf die Schweiz zusteuert. Aber wir dachten, dass die Schweiz ja schon weit hinter uns liegt und uns das nicht betreffen wird. Die Schweiz liegt aber wohl doch noch nicht genug weit hinter uns. Die Schweiz lag aber vermutlich eher in einem Ausläufer des Sturmtiefs, denn das Sturmtief traf wohl direkt Frankreich. Wir waren froh, dass wir noch nicht an der Küste sind. Der Sturm traf in der Nacht auf uns – bzw. auf unser Zelt – rüttelte und schüttelte daran, bis die Heringe sich lösten und der Regen dann langsam auch auf unser Innenzelt traf. Georg hatte dann die Aufgabe, die Heringe nochmals in der durchnässten Erde zu fixieren. Ansonsten war die Nacht ruhig.
… soviel zur letzten Nacht.

Der Morgen danach war dann wieder ruhig und friedlich. Wir packten bei Sonnenaufgang alles zusammen und brachen auf. Das Frühstück organisierten wir uns in der lokalen Boulangerie des Ortes Massignac. Wir wollten uns so auch etwas beim Ort Massignac bedanken, welcher einen tollen Stellplatz für Camper (und in unserem Fall auch für ein Zelt) bereitstellt. Der Morgen war wunderschön, auch nicht mehr so kalt wie die letzten Nächte draussen.
Bald schon, trafen wir auf den Eurovelo 3 und folgten diesem das erste Mal. Die Strecke war abwechslungsreich und machte richtig Spass. Es gab ein paar Steigungen, aber wir hatten nicht mehr so grosse Höhen wie bis jetzt zu überwinden. Die Farben waren prächtig, die Sonne schien so schön, dass wir uns am Mittag sogar eine längere Mittagspause gönnen konnten ohne gleich zu erfrieren :-). Am Mittagshalt gab es einen alten Kran zu bestaunen, welcher früher einmal gebraucht wurde und einfach da steht und vor sich hin rostet.
Bei Angoulême machten wir einen (entscheidenden) Fehler. Wir wollten nicht in ein Hotel, sondern wollten uns einen Campingplatz suchen. Aber es gab keinen. Aber weiter dem Eurovelo 3 entlang, gab es gemäss Google Karten später einen – diesen wollten wir ansteuern. Dass dieser aber noch mehr als weitere 20 Km entfernt ist, blendeten wir aus. Also gab es eine Tour mit weit über 80 Km zu fahren. Das war aber nicht genug – der Campingplatz war geschlossen. Hier in Frankreich ist leider oft nicht zu erkennen, ob ein Campingplatz geöffnet oder geschlossen ist. In unserem Fall war das eher problematisch, denn nach 90 Km waren wir ziemlich müde. Leider konnten wir uns auch nicht einfach auf dem Campingplatz niederlassen, weil Hunde gebellt haben und ein Tor den Eingang versperrte. Rundherum war nichts – kein Hotel, kein Campingplatz, kein Stellplatz für Camper. Also entwickelte Manuela Plan B und kochte zuerst einmal Abendessen.
Plan B bedeutete, dass wir uns in einen kleinen Wald zurückzogen, als es eindunkelte und unser Zelt auf dem morschen Boden aufstellten (bzw. an Bäumen und unseren Fahrradtaschen notdürftig befestigten). Mehr über „die Nacht im dunklen Wald“ im nächsten Blogpost.
Rächti Herusaforderiga hender wieder ka, do isch d Eurovelo jo a Autobahn für eu.
Hallo Heidi
Bis jetzt können wir das bestätigen, die Eurovelo 3 bis nach Bordeaux war schonmal ziemlich gut geteert und gemütlich zu fahren. Mal sehen, wie es weitergeht. Der Plan ist ja, nun die Eurovelo zu verlassen, um an die Düne „Dune du Pilat“ zu gelangen. Anschliessend werden dann der Eurovelo 1 folgen, solange wir Lust haben und das Wetter mitspielt und sonst wieder auf die Eurovelo 3 wechseln. Es bleibt spannend :-).
Viele Grüsse
Manuela & Georg